8 min Zuletzt auktualisiert: 17.10.2023

Wie korruptionssicher ist Ihr Unternehmen?

Im Korruptionswahrnehmungsindex 2020, schneiden die europäischen Länder mit am besten ab. Der Index zeigt, dass nur sehr wenig Korruption in der Politik und Verwaltung wahrgenommen wird. Während Dänemark und Neuseeland die besten Platzierungen erreichen, werden die Integrität des Südsudans und Somalias am schlechtesten bewertet.

Deutschland befindet sich im Ranking auf Platz 9, mit einem Corruption Perception Index (CPI) von 80. Dieser Wert sagt aus, dass Menschen, die in Deutschland wohnen, eher nicht davon ausgehen, dass sie betrieben wird.

Politische Stabilität sowie die eindeutige Gesetzeslage der Bundesrepublik erklärt die positive Entwicklung Deutschlands im internationalen Vergleich.

Was bedeutet Antikorruption?

Als Antikorruption gelten in erster Linie präventive Maßnahmen zu ihrer Reduzierung in der öffentlichen Verwaltung und in Unternehmen. Hierbei werden vor allem die Vorgesetzten angesprochen, aber auch die Weiterbildung der MitarbeiterInnen steht in engem Zusammenhang mit der Prävention. Die Auswahl der Maßnahmen zur Bekämpfung ist abhängig von der Organisationsgröße, der Struktur sowie der Risikoeinschätzung.

Antikorruptionsgesetz 2021

Für das Gesundheitswesen, einer der größten Beschäftigungs- und Wachstumsmärkte in Deutschland, gilt ein eigenes Antikorruptionsgesetz. In § 299 Strafgesetzbuch (StGB) ist festgelegt, dass jede:r Angehörige eines Heilberufs, der im Kontext der Ausübung ihres/seines Berufs einen Vorteil für sich oder einen Dritten einfordert, sich versprechen lässt oder annimmt, sich strafbar macht. Zur Folge können die Strafverfolgungsbehörden eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren verhängen.

Verhaltenskodex Antikorruption

Neben Regeln zum Arbeits- und Umweltschutz sowie dem toleranten Miteinander, umfasst der Code of Conduct auch die Korruptionsbekämpfung. Die im Verhaltenskodex festgelegten Richtlinien sind von allen MitarbeiterInnen verpflichtend einzuhalten. Auf diese Weise steigt die Transparenz im Unternehmen und moralisches sowie ethisches Fehlverhalten wird reduziert.

E-Learning Antikorruption

Insbesondere in Bezug auf komplexe Geschäftsbeziehungen mit korruptionsgefährdeten Ländern oder engen Verbindungen zwischen Industrie und Verwaltung sollten alle MitarbeiterInnen im Bereich der Prävention geschult sein.

lawpilots bietet Online-Schulungen zur Korruptionsprävention, im Umgang mit Interessenkonflikten und zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen an. Nach Absolvierung der interaktiven Online-Schulungseinheiten verfügen alle MitarbeiterInnen und Führungskräfte über dasselbe Sicherheitsbewusstsein. Auf diese Weise sinkt das Risiko des Unternehmens signifikant.

Fragebogen

lawpilots hat in seinen Online-Schulungen die TeilnehmerInnen zum Thema und zum Umgang mit Vorteilen und Geschenken im Unternehmen befragt.

Erfreulich wenige der befragten MitarbeiterInnen von Unternehmen gaben an, dass schon einmal versucht wurde, sie zu bestechen. Knapp 7 Prozent sagten aus, dass sie schon einmal einen Verdacht hatten, dieser sich jedoch als falsch herausstellte.

In vielen relevanten Bereichen gilt in Unternehmen das Mehr-Augen-Prinzip. 67 Prozent der Befragten gaben an, dass entweder in allen oder in einigen relevanten Bereichen mehr als eine Person über Vorkommnisse im Unternehmen wacht. Nur 6 Prozent sind der Meinung, dass es kein Mehr-Augen-Prinzip gibt und knapp 27 Prozent haben davon noch nichts gehört.

Dürfen wir dieses Geschenk behalten, oder ist es unangemessen?

Fast 84 Prozent der Befragten geben an, noch keine Probleme mit unangemessenen Geschenken bei Geschäftsbeziehungen mit anderen Unternehmen gehabt zu haben.

12 Prozent konnten die Geschenke leicht zurückgeben und 4 Prozent hätten ihrer Meinung nach eigentlich die Geschenke zurückgeben müssen, oder sie haben es getan, aber die Rückgabe hat sich besonders schwer gestaltet.

Prävention im Unternehmen beginnt bei den MitarbeiterInnen. Gute Werte beim Wahrnehmungsindex bedeuten nicht zwangsläufig, dass keine Versuche bei deutschen Unternehmen unternommen werden.

Um rechtliche Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen, sollten MitarbeiterInnen von Beginn an in der Prävention geschult werden.

Es gilt ebenfalls zu beachten, dass jedes Land andere Sitten hat und das großzügige Geschenke beispielsweise im asiatischen Raum zu jeder guten Geschäftsbeziehung dazu gehören. Deutsche oder europäische Firmen müssen sich allerdings zwingend an die hier geltenden Gesetze zur Prävention halten. Eine umfassende Schulung ist daher von großer Bedeutung.

Antikorruptionsmaßnahmen

Antikorruptionsmaßnahmen gehören zur Compliance eines Unternehmens. Sie sind dazu verpflichtet, diese festzulegen, um mögliche Straftaten zu verhindern:

  1. Die wichtigste Basis zur Vermeidung von Korruption ist der Wissensstand der gesamten Belegschaft. MitarbeiterInnen die potenzielle Interessenkonflikte erkennen sowie über die Konsequenzen Bescheid wissen, bieten einem Unternehmen den besten Schutz.
  2. Führungskräfte selbst sollten ihre Einstellung zum Thema selbstkritisch hinterfragen. Nur eine transparente und widerspruchsfreie Haltung der Verwaltung und obersten Führungsebene wirkt auch auf den Rest der Mitarbeiterschaft überzeugend.
  3. Das Risiko eines Unternehmens muss regelmäßig analysiert werden. Besonders politische Kontakte und Beziehungen müssen streng kontrolliert werden. Auch der Finanzabteilung von Unternehmen sollte besonders hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden.
  4. Darauf folgen die risikominimierenden Maßnahmen und Handlungen wie das Mehr-Augen-Prinzip, Transparenz der Entscheidungen, Personalauswahl in Risikobereichen, die Personalverwendungsdauer, Trennung von risikoreichen Prozessen u. v. m.
  5. Sowohl das Wissen der MitarbeiterInnen als auch die anderen eingeführten Maßnahmen müssen in regelmäßigen Abständen überprüft und auf neue Gegebenheiten angepasst werden.

Bekämpfung – Checkliste

  1. Werden die Maßnahmen und Erwartungen im Unternehmen klar und deutlich kommuniziert?
  2. Entspricht auch das Verhalten der Führungsebene den festgelegten Maßstäben?
  3. Ermöglichen die Strukturen des Unternehmens überhaupt die Erfüllung der festgelegten Maßnahmen?
  4. Sind den MitarbeiterInnen die Konsequenzen eines Verstoßes bewusst?
  5. Erkennen die MitarbeiterInnen eine mögliche Korruption?

Quellen:

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