9 min Zuletzt auktualisiert: 24.04.2023

Digitale Barrierefreiheit: Optimales Schulungserlebnis für Sehbehinderte und Blinde

Was ist Barrierefreiheit?

Auf der Welt leben mehr als eine Milliarde Menschen mit Behinderung. Das sind etwa 15 Prozent der gesamten Weltbevölkerung. Etwa 37 Millionen von ihnen sind blinde und ca. 148 Millionen sehbehinderte Menschen. Menschen die neben ihrer verringerten Sehfähigkeit über Begabungen, Interessen, Potentiale und Rechte verfügen wie jeder andere auch. In vielen Ländern ist eine Behinderung eine Garantie für eine schlechtere Gesundheitsversorgung, niedrigere Schulbildung und meistens daraus resultierende Armut. Aber auch in Deutschland begegnen die Betroffenen nach wie vor einer Vielzahl an Einschränkungen. Die Einführung der Barrierefreiheit soll deshalb den umfassenden Zugang und die uneingeschränkten Nutzungschancen in allen Lebensbereichen sichern.

Seit dem 01. Mai 2002 gilt das Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (BGG). Es besagt, dass niemand aufgrund seiner Behinderung benachteiligt werden darf. Barrierefreiheit ist hierfür ein notwendiges Werkzeug. Nur so können alle Menschen ohne Hürden am kulturellen und politischen Leben, an der Arbeitswelt und an Freizeitangeboten teilnehmen.

Wie erreicht man digitale Barrierefreiheit?

Wie erreicht man Barrierefreiheit?

Barrierefreiheit umfasst alle Bereiche, Angebote und Inhalte, die von Menschen gestaltet werden. Aufgrund dessen muss es barrierefreie Wege, Gebäude und Bahnaufgänge geben, die auch von blinden Menschen ohne fremde Hilfe gefunden werden können.

Was gehört zur Barrierefreiheit?

Zur Barrierefreiheit gehören neben Rampen, breiten Türen und absenkbaren Bussen ebenfalls Formulare mit leicht verständlichen Formulierungen. Auch der Einsatz von Gebärdensprachdolmetschern und das Angebot der digitalen Barrierefreiheit im Internet sind elementare Bestandteile.

Barrierefreiheit hilft dabei nahezu jedem Mitglied unserer Gesellschaft. Auch ältere Menschen, Kinder und Eltern, die temporär in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, profitieren von Aufzügen oder Rampen. Genauso wie Menschen mit Lernschwierigkeiten oder geringen Deutschkenntnissen von vereinfachten Formularen.

Denn fast jeder ist einmal in seinem Leben auf gut zugängliche Gebäude, leichte Sprache oder die digitale Barrierefreiheit im Internet angewiesen.

Was ist digitale Barrierefreiheit?

„Die wichtigste Voraussetzung für digitale Barrierefreiheit ist, dass die Schulung ohne fremde Hilfe für Sehbehinderte und Blinde zugänglich und nutzbar ist.“

Obwohl der optimierte und gezielte Einsatz von Medien im Sinne der Digitalisierung in der Lage wäre die Teilhabe und Inklusion von Behinderten merklich zu fördern, geschieht dies bislang nicht im ausreichenden Maße.

Ein Grund, weshalb es bereits für öffentliche Einrichtungen verpflichtend ist nach § 12a Absatz 1 BGG ihre Websites, digitalen Anwendungen, Intranets, Extranets und elektronische Verwaltungsabläufe barrierefrei zu gestalten. Denn die mobilen und digitalen Angebote öffentlicher Einrichtungen vereinfachen für viele Menschen mit Behinderung den Zugang zu gesellschaftlich wichtigen Dokumenten und Bescheiden.

Bis 2021 mussten deshalb Verwaltungen, Gerichte, Polizeistellen, Universitäten uvm. in ihren mobilen Anwendungen und digitalen Präsenzen barrierefrei aufgestellt sein. Die Umstellung bei den öffentlichen Stellen musste durch eine „Barrierefreiheits-Erklärung“ bekannt gegeben werden.

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Online-Angebote, Inhalte und Anwendungen für jeden barrierefrei abrufbar sind. Sodass auch Menschen mit Behinderung das Internet ohne Einschränkungen nutzen können. Schon 2006 haben die Vereinten Nationen den ungehinderten Zugang zu Informationen und Kommunikation als grundlegendes Menschenrecht deklariert.

Das Internet an sich verfügt bereits über zahlreiche barrierefreie Möglichkeiten, weshalb besonders Menschen mit Behinderung häufig digitale Inhalte auf Websites analogen Angeboten vorziehen.

Die digitale Barrierefreiheit für Websites ist in den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) festgelegt. Sie basiert auf vier grundlegenden Prinzipien: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit. Auf diese Weise sollen auch Menschen, die beispielsweise durch ihre Umgebung schlechten Empfang oder fehlende technische Möglichkeiten haben unter normalen Umständen einen barrierefreien Zugang nutzen können.

Umsetzung einer barrierefreien Webseite

  • Flexible Darstellung durch die Anpassung von Kontrast, Farbe und Schriftgröße
  • Einbau von Text-Alternativen für Bilder und Videos, damit Screenreader sie erfassen können
  • Untertitel für Audio und Video
  • Ein übersichtlicher Seitenaufbau mit Überschriften, Absätzen und Listen
  • Leichte Sprache
  • Ausreichend Zeit, um Inhalte zu lesen oder zu nutzen

Erst nach der Umsetzung aller angeführten Kriterien gilt eine Webseite als barrierefrei.

Umsetzung einer barrierefreien Webseite - Checkliste

Digitale Barrierefreiheit bei lawpilots

Wir von lawpilots haben deshalb auch unsere Online-Schulung im Bereich des Datenschutzes von öffentlichen Einrichtungen an alle Kriterien der Barrierefreiheit angepasst. So können auch Sehbehinderte und Blinde davon profitieren sich in diesem bedeutsamen Feld weiterzubilden und ihre Einrichtung nachhaltig unterstützen.

Unsere Anpassungen orientieren sich vor allem an den Vorgaben der neuesten Fassung der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV) und den dabei implizierten harmonisierten Normen der Europäischen Union.

Die wichtigste Voraussetzung ist, dass die Schulung ohne fremde Hilfe für Sehbehinderte und Blinde zugänglich und nutzbar ist. Hier stellen die flexiblen Bearbeitungsmöglichkeiten unserer Schulungen, ihre Zeit- und Ortsunabhängigkeit, bereits einen großen Vorteil dar.

In erster Linie wurde deshalb unsere Datenschutz-Schulung, die sich mit der Aufklärung der Bedeutung von sensiblen Daten und ihrem sicheren Umgang befasst, für Screenreader und weitere Bedienungshilfen optimiert. Dies hatte vor allem eine Anpassung der verwendeten Farben, Schriftgrößen, Kontraste und Schreibweisen zur Folge. Bilder und Grafiken wurden durch Schriftblöcke ersetzt oder mit aussagekräftigen Alt-Texten versehen. Alle Videos mit Transcripten ausgestattet oder direkt als neue Version in Form eines aufgezeichneten Experten-Interviews hinterlegt.

Besonders die Form der Wissensabfrage, welche in unseren anderen Online-Schulungen in Form von Dialogspielen und Gamifications aufbereitet ist, haben wir für Screenreader optimiert und in Multiple Choice Tests umgewandelt.

Fazit

Der Datenschutz eines Unternehmens, einer Einrichtung oder einer Organisation ist in vielen Punkten abhängig vom Wissensstand der Belegschaft. Zu schnell entstehen im normalen Arbeitsalltag aus purer Unwissenheit kleine Pannen oder die unrechtmäßige Weitergabe von sensiblen Informationen. Unsere Online-Schulungen zielen deshalb darauf ab, dass das Bewusstsein aller Mitarbeitenden in Bezug auf den Umgang mit persönlichen Daten und Geschäftsgeheimnissen geschärft wird. Nur dann können Sie davon ausgehen, dass Ihre Einrichtung bestmöglich geschützt ist vor potentiellen Datenschutzverstößen, welche sowohl rechtliche Sanktionen und Bußgelder als auch Schadensersatzforderungen mit sich bringen können.


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