12 min Zuletzt auktualisiert: 28.09.2023

IT Security: Schutzschild gegen die Gefahren des digitalen Zeitalters

In der heutigen digitalen Welt steht die IT Security mehr denn je im Fokus. Unternehmen, unabhängig von Größe und Branche, sind zunehmend Bedrohungen ausgesetzt, die ihre Daten und Infrastruktur gefährden. Dieser Artikel beleuchtet wichtige Aspekte der IT Security und bietet wertvolle Einblicke für Unternehmen, die ihre Sicherheitsvorkehrungen verbessern möchten.

Arten von Cyberbedrohungen

Die Cyber-Bedrohungslandschaft ist dynamisch und ständig im Wandel. Ein Cyberangriff kann unterschiedlichste Formen annehmen, die von bösartiger Software (Malware) über Phishing-Kampagnen bis hin zu gezielten Angriffen auf Schwachstellen in der IT-Infrastruktur reichen. AngreiferInnen verwenden immer ausgefeiltere Methoden, um an wertvolle Daten zu gelangen und Unternehmen Schaden zuzufügen.

Malware 

„Malware“ ist abgeleitet von „Malicious Software“ und bezieht sich auf Software, die dazu dient, auf einem IT-System unerwünschte und häufig schädliche Funktionen auszuführen. Dies geschieht in der Regel, ohne dass  BenutzerInnen Wissen darüber erlangen.

Grundsätzlich ist es möglich, Malware auf allen Betriebssystemen und IT-Systemen zu installieren. Neben herkömmlichen IT-Systemen wie Clients und Servern sind auch mobile Geräte wie Smartphones sowie Netzteile wie Router und Industriesteueranlagen betroffen. Sie werden normalerweise für ein bestimmtes Betriebssystem, wie “Windows” programmiert und sind daher in der Regel für weit verbreitete Systeme und Anwendungen anwendbar.

Phishing

Phishing-Angriffe nutzen typischerweise E-Mails aus einer scheinbar vertrauenswürdigen Quelle, um persönliche Daten zu entwenden. Personen werden über einen Link in der E-Mail zu einer Website weitergeleitet, auf der sie persönliche Daten preisgeben müssen. 

Dos & DDoS

Der Begriff „Denial of Service“, auch bekannt als DoS, bezieht sich auf die Möglichkeit, etwas unzugänglich zu machen oder außer Betrieb zu setzen. In Fällen von DoS-Attacken wird ein Server gezielt mit einer Menge an Anfragen überflutet, die das System nicht mehr aushalten kann und im schlimmsten Fall zusammenbricht. Bereits bekannte Web-Server wie Amazon, Yahoo und eBay wurden auf diese Weise massiv attackiert und für eine bestimmte Zeit für normale Anfragen außer Gefecht gesetzt.

Anstelle von einzelnen Systemen werden bei den „verteilten DoS-Attacken“ mehrere Systeme in einem umfangreich koordinierten Angriff verwendet. Die Attacken sind aufgrund der vielen gleichzeitig angreifenden Computer besonders effektiv. Diese Art von Angriffen wird als Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriff bezeichnet. Eine DDoS-Attacke beansprucht viel mehr Netzressourcen als normaler Verkehr.

Beispielsweise verbreitet ein Hacker seine Angriffssoftware auf zahlreichen ungeschützten Computern. Dafür sind Server in Universitätsnetzen sehr beliebt, da sie im Gegensatz zu Ihrem eigenen, privaten Computer rund um die Uhr laufen. Auf Anweisung des Hackers werden diese Computer zu einem Angriffsmittel, da sie ein bestimmtes Ziel, wie einen Web-Server, mit gefälschten Anfragen angreifen und außer Gefecht setzen.

APT

Ein Advanced Persistent Threat (APT) entsteht, wenn gut ausgebildete, typischerweise staatlich gesteuerte AngreiferInnen über einen längeren Zeitraum ein Netz oder System angreifen, sich darin bewegen oder ausbreiten und dadurch Informationen sammeln oder manipulieren.

Jedes Unternehmen, das vertrauliche, geschäftskritische Informationen auf IT-Systemen verarbeitet oder dessen Erfolg von der Verfügbarkeit seiner IT-Systeme abhängt, ist grundsätzlich von solchen Angriffen bedroht. Der Fokus der AngreiferInnen liegt in der Wirtschaft üblicherweise auf Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen wie technologischen Forschungs- und Entwicklungsergebnissen, Herstellungsverfahren oder unternehmenspolitischen und operativ-betriebswirtschaftlichen Entscheidungen wie Fusionen oder Verkäufen.

Netzwerksicherheit und Datensicherheit

Netzwerk- und Datensicherheit sind zwei Schlüsselelemente der IT Security in Unternehmen und  weisen verschiedene Schutzziele auf. Während die Netzwerksicherheit sich mit dem Schutz vor Angriffen gegen die IT-Infrastruktur befasst, konzentriert sich Datensicherheit auf den Schutz der im Netzwerk gespeicherten Informationen.

Was ist Netzwerksicherheit?

Die Netzwerksicherheit umfasst eine Reihe von Strategien, Verfahren und Technologien, die verwendet werden, um ein Unternehmensnetzwerk vor unbefugtem Zugriff und Schäden zu schützen. Zu den üblichen Risiken, die Netzwerke in Bezug auf ihre Sicherheit und Integrität gefährden, gehören unter anderem Hacker, Malware und Viren. Alle diese Methoden zielen darauf ab, Netzwerke zu infiltrieren, zu manipulieren oder zu zerstören. Die Kontrolle von Zugriffen und das Verhindern von Infiltration und der Verbreitung von Bedrohungen im Netzwerk sind ein wesentlicher Bestandteil der Netzwerksicherheit.

Die Anwendungssicherheit ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Netzwerksicherheit, um Webanwendungen und Softwareprogramme zu schützen, die von Unternehmen verwendet werden, da diese häufig Schwachstellen aufweisen. Es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen und Technologien, die verwendet werden, um die Sicherheit von Rechenzentren, Public Clouds und anderen Systemen zu gewährleisten.

Maßnahmen zur Netzwerksicherheit haben sich über einfache Firewalls und umfassende Netzwerksegmentierung hinausentwickelt, um Sicherheitsfunktionen in alle Netzwerkbereiche in Form von mehreren Verteidigungslinien und skalierbaren, automatisierten Lösungen zu integrieren.

Was ist Datensicherheit?

Datensicherheit bezieht sich auf den Schutz der in einem Netzwerk gespeicherten Daten. Hierzu gehören Maßnahmen wie Verschlüsselung und Datensicherung, die dazu dienen, die Integrität und Vertraulichkeit der Daten zu sichern.

Im Gegensatz zum Datenschutz bezieht sich die Datensicherheit nicht nur auf personenbezogene Daten, sondern auf alle Daten. Diese müssen vertraulich behandelt werden, damit nur berechtigte Personen auf sie zugreifen können. Integrität bedeutet, dass die Daten nicht manipuliert oder beschädigt wurden. Die Verfügbarkeit der Daten bedeutet, dass sie verwendet werden können, wenn sie benötigt werden. So sind technisch-organisatorische Maßnahmen (TOMs) erforderlich, wie beispielsweise Zugriffskontrollen, Kryptographie und redundante Speichersysteme, um Datensicherheit zu gewährleisten. Zu den klassischen Maßnahmen zur Datensicherung zählt etwa die Erstellung von Sicherheitskopien auf einem anderen Speichermedium.

Was ist ein Sicherheitsvorfall?

Unter Sicherheitsvorfall versteht man ein Ereignis, in dem die IT-Sicherheit gefährdet wird. Dies kann zu erheblichen Schäden für Personen, Unternehmen oder Organisationen führen und die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit oder Integrität von Daten, IT-Anwendungen, IT-Systemen oder IT-Diensten gefährden und somit nachhaltig Unheil anrichten.

Es ist wichtig, dass der Ablauf nach einem Sicherheitsvorfall klar definiert ist. Das BSI empfiehlt eine strukturierte und organisierte Herangehensweise, um sich als Unternehmen grundlegend vor einem IT-Sicherheitsvorfall zu schützen. Dies kann durch ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) erreicht werden. Ebenfalls von Bedeutung ist es, einen robusten Incident-Response-Plan zu haben, der regelmäßig überprüft und überarbeitet wird. Dieser Plan sollte klare Anweisungen enthalten, wer informiert werden sollte, wie das Problem behoben werden kann und wie ähnliche Vorfälle in der Zukunft vermieden werden können. 

Generell gilt es folgende allgemeingültige Schritte einzuhalten:

  • Verteilen Sie Rollen und Zuständigkeiten, und priorisieren Sie gemeinsam das weitere Vorgehen.
  • Sammeln Sie möglichst schnell und möglichst viele Informationen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
  • Erstellen Sie Backups und sichern Sie die betreffenden Geräte oder Daten.
  • Dokumentieren Sie den Vorfall sorgfältig und detailliert.

Was ist ein ISMS?

Das Information Security Management System (ISMS) umfasst Richtlinien, Prozesse und Kontrollen, die dazu dienen, Risiken für die Informationssicherheit zu analysieren und zu minimieren und die Konformität mit Sicherheitsstandards und rechtlichen Anforderungen zu gewährleisten. Die Implementierung und Aufrechterhaltung eines ISMS erfordert ein umfassendes Verständnis der Informationssicherheitsmanagement-Prinzipien und -Praktiken und ein kontinuierliches Engagement für die Verbesserung der IT-Sicherheitsmaßnahmen des Unternehmens.

Die internationale Standardreihe “ISO/IEC 2700x” ist die weltweit bekannteste und bedeutendste Norm für das ISMS. Sie definiert den Umfang des Informationssicherheitssystems und die spezifischen Schritte, die unternommen werden, um Unternehmensdaten und -informationen zu schützen. 

Die ISO/IEC 27001 definiert das ISMS, seine Bestandteile und seine Nutzung. Während die ISO/IEC 27002 die Entwicklung, Implementierung und Überprüfung von ISMS detailliert geregelt.

Die Rolle von Mitarbeiterschulungen für die IT Security

Mitarbeiterschulungen spielen eine zentrale Rolle für die IT Security in jedem Unternehmen, da der Mensch oft als schwächstes Glied in der Sicherheitskette angesehen wird. Technische Schutzmaßnahmen allein reichen nicht aus, um ein Unternehmen vollständig vor IT-Sicherheitsrisiken zu schützen. Der Faktor Mensch ist ein wesentlicher Aspekt bei der Verhinderung von Sicherheitsvorfällen und kann durch angemessene Schulungen und Bewusstseinsbildung gestärkt werden. Im Zentrum dieser Integration steht die Bewusstseinsbildung. Durch gezielte Schulungen wird das Verständnis der MitarbeiterInnen für die potenziellen Risiken und Bedrohungen geschärft. Sie erlernen die Fähigkeit, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. In diesem Kontext können beispielsweise Phishing Mails oder andere Formen von Social Engineering eingehend behandelt werden. Darüber hinaus vermitteln Schulungen wichtige Kenntnisse über die Best Practices zur Datensicherheit. Mitarbeitende lernen, wie sie Passwörter sicher erstellen und verwalten, wie sie Daten sicher speichern und übertragen, und wie sie im Falle eines Sicherheitsvorfalls reagieren. Die Schulungen können auch aktuelle rechtliche Anforderungen und betriebliche Richtlinien behandeln, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitende diese verstehen und einhalten. 

Zuletzt, aber nicht weniger wichtig, schaffen Schulungen eine Kultur der IT Security im Unternehmen. Sie helfen dabei, die Bedeutung der IT Security für den gesamten Betrieb zu vermitteln und die Mitarbeitenden für die Übernahme von Verantwortung in diesem Bereich zu motivieren. Denn nur wenn alle Mitarbeitenden den Wert der IT Security erkennen und ihre Rolle in der Gewährleistung dieser Sicherheit verstehen, kann ein umfassender Schutz erreicht werden. Somit bilden Mitarbeiterschulungen einen integralen Bestandteil der IT-Sicherheitsstrategie eines Unternehmens. Sie stärken das schwächste Glied in der Kette, fördern eine proaktive Sicherheitskultur und tragen maßgeblich dazu bei, das Unternehmen vor IT-Bedrohungen zu schützen.

Fazit

In unserer fortschreitend vernetzten Welt bildet die IT-Sicherheit das Schild gegen ein breites Spektrum von Cyberbedrohungen, von einfacher Malware bis hin zu komplexen Dauerbedrohungen. Sie behütet sowohl die Netzwerk- als auch die Datensicherheit – schützt somit das Herzstück unserer IT-Infrastruktur vor Angriffen und bewahrt die Datenintegrität. Der Einsatz eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) agiert als wertvoller Verbündeter, um Gefahren zu minimieren und die Befolgung von Sicherheitsstandards sowie rechtlichen Anforderungen zu gewährleisten. Doch nicht zu unterschätzen ist die Waffe der Wissensbildung unter den Mitarbeitern – durch ihre Schulung wird das Bewusstsein für IT-Sicherheitsfragen gestärkt und die Anzahl menschlicher Fehler, welche oft Sicherheitsverletzungen nach sich ziehen, reduziert.

E-Learning für mehr IT-Sicherheit im Unternehmen

Die Zahl der Cyberangriffe auf Unternehmen steigt täglich. Deshalb empfiehlt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine regelmäßige Schulung der Belegschaft. Starten Sie gleich jetzt damit und stärken Sie ihre menschliche Firewall.

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